Hirntod
Der Hirntod bezeichnet den irreversiblen Verlust der Hirnfunktion und ist mit dem Tod gleichzusetzen.
Klinische Zeichen des Hirntodes:
fehlende Reizreaktion; Husten- oder Würgereflex erloschen; Trigeminusreflex und Kornealreflex erloschen Verlust des Muskeltonus mit Zurücksinken der Augäpfel; mittelweite bis weite reaktionslose Pupillen; Schwund aller Reflexe; fehlende Spontanatmung Spätstadium: Temperaturabfall; Kreislaufdysregulation; Blutdruckabfall;
Sicherung des Hirntodes: Klinische Zeichen des Hirntodes und kontinuierliche elektrische Stille im EEG über wenigstens 30 min (bei Säuglingen und Kleinkindern: 24-stündiges isoelektrisches EEG; bei Neugeborenen oder Frühgeborenen: 3-tägiges isoelektrisches EEG erforderlich) und/oder Kontrastmittelstop in Höhe der Schädelbasis bei Aortenbogenangiographie und/oder hirnszintigraphisch nachgewiesener Durchblutungsstop des Hirns.
Sonstiges:
Der eingetretene Hirntod muß für eine eventuelle Organentnahme von zwei unabhängigen, nicht dem Transplantationsteam angehörigen Gutachtern bezeugt werden. Eine Intoxikation, metabolisches Koma oder primäre Hypothermie muß ausgeschlossen sein. Bei Fehlen der klinischen Zeichen kann bei dreitägigem Nachweis eines isoelektrischen EEG's von Hirntod ausgegangen werden (Alternative: Hirnangiographie).