Operationsablauf
Bauchdeckenverschluss
Standardmässig erfolgt der Bauchdeckenverschluss fortlaufend mit resorbierbarem oder spätresorbierbaren Nahtmaterial. Bei Patienten mit Relaparotomie oder septischen Komplikationen erfolgt der Verschluss einreihig in Einzelknopfnahttechnik mit resorbierbarem oder spätresorbierbarem Nahtmaterial.
Klammernahtreihen
Die Angaben der Klammernahtgerätehersteller sind hierzu relativ eindeutig: Grundsätzlich keine Übernähungen der Klammernahtreihen.
Wir empfehlen in der offenen Chirurgie folgendes Vorgehen:
Sämtliche intraabdominelle lineare Klammernahtreihen in der Bauchchirurgie werden mit spätresorbierbarem Nahtmaterial der Stärke 4/0 fortlaufend übernäht. Alle in Klammernahttechnik erstellten Mageninterponate werden mit Einzelknopfnähten übernäht.
In der Thoraxchirurgie werden Klammernahtreihen an der Lunge nur übernäht, wenn bei Blähung des Parenchyms eine Parenchymfistel nachweisbar ist oder die Klammernahtreihe bis in zentrale Lappenregionen herabreicht. Alternativ kann in der Thoraxchirurgie die Anwendung von Peri-Strips erfolgen.
Zirkuläre Klammernahtanastomosen werden nur dann übernäht, wenn der nach Anastomosierung durchgeführte Blasen- oder Farbstofftest einen Anhalt für eine primäre Undichtigkeit ergibt.
In der laparoskopischen Chirurgie können diese Regeln abweichen. Hier ist das Übernähen von Nahtreihen deutlich aufwendiger und zeitraubender. Klammernahtreihen werden nur übernäht, wenn Spannung auf dem Gewebe liegt oder der Verdacht auf eine primäre Klammernahtinsuffizienz gegeben ist.
Generell gilt weiter:
Keine Elektrokoagulation auf Klammernahtreihen !